Ich bin jetzt ein Jahr dabei abzunehmen und habe aktuell 40 kg verloren. Gewonnen habe ich dafür ein komplett neues Leben. Während meiner Abnahme hat sich nicht nur mein Gewicht verändert, sondern auch ein paar andere Dinge, mit denen ich am Anfang gar nicht gerechnet habe.
1. Geschmack
Als ich mit meiner Ernährungsumstellung angefangen habe, versuchte ich natürlich auf Süßigkeiten und Fast Food zu verzichten. Nicht mit dem Ziel, es nie wieder zu essen, sondern am Anfang erst einmal den Körper davon zu entwöhnen. Zu allererst war es wirklich schwierig, denn ich bin der Meinung, dass ich eine Art Sucht nach den ungesunden Lebensmitteln hatte. Aber nach einer Woche wurde es immer leichter, Süßigkeiten und Co nicht mehr als essenziell anzusehen. Nach ein paar Monaten bemerkte ich dann, dass mir genau diese Süßigkeiten überhaupt nicht mehr schmeckten. Ich bemerkte den künstlichen Geschmack und mir wird nun sehr schnell schlecht davon.
2. Hautbild
Nachdem ich also fast nur noch Lebensmittel zu mir nehme, die meinem Körper guttun, hat sich mein Hautbild um fast 100 % verbessert. Ich habe meine Unreinheiten auf Hormone und äußere Einflüsse geschoben, aber seit dem ich nur noch sehr wenig Süßigkeiten esse, habe ich kaum noch Pickel.
3. Temperatur
Die 40 kg, die mehr nun fehlen, wirkten wohl wie ein natürlicher Neoprenanzug. Gerade jetzt im Winter ist mir ständig kalt, denn ich vergesse einfach, eine Schicht mehr anzuziehen. Selbst meine Hausschuhe habe ich wieder hervorgeholt. Die habe ich bestimmt drei Jahre nicht mehr angehabt, weil mir immer zu warm war.
4. Schlaf
Ich schlafe nun besser und ich komme morgens viel besser aus dem Bett. Das hat wohl ein paar Gründe. Der Körper muss nicht mehr die Massen an Essen verarbeiten, die ich sonst gegessen habe, ich esse nur noch bis ca. 19 Uhr und dadurch liegt mir das Essen nicht mehr so schwer im Magen, wenn ich zu Bett gehe und durch das geringere Gewicht braucht der Körper wohl generell weniger Schlaf.
5. Wahrnehmung
Damit habe ich tatsächlich überhaupt nicht gerechnet. Ich sehe mich heute im Spiegel an und sehe immer noch die Frau von vor einem Jahr und auch irgendwie nicht. Natürlich weiß ich, dass mir nun eine ganz andere Kleidergröße passt und wenn ich mich anziehe und mir mein Outfit anschaue, finde ich mich nun 1000x schöner, aber mein Kopf ist irgendwie mit der Selbstwahrnehmung noch nicht hinterhergekommen. Andersherum war es aber auch so. Wenn ich heute Fotos von mir sehe von früher, dann habe ich mich damals nie so wahrgenommen. Ich denke, es dauert einfach noch eine Zeit, bis auch mein Kopf verstanden hat, dass nun alles gut ist. Ich hatte mich mal mit einer Frau unterhalten, die für mich ganz normal aussieht, bis sie mir sagte, wie viel sie wiegt. Das waren fast 10 kg mehr als ich. Da war ich total erstaunt. Nie im Leben hätte ich diese schöne Frau so eingeschätzt. Da fing es an, bei mir langsam klick zu machen und realisierte, dass ich jetzt schon als „normal“ angesehen werde. Denn ich fühlte mich bis dahin noch immer als „die Dicke“ in der Runde.
6. Verdauung
Tja, ohne hier tief ins Detail gehen zu wollen. Wenn man oben Müll in sich hinein stopf, kommt es unten nicht viel besser wieder heraus….
Der Darm spielt eine soooo große Rolle in unserem Körper und wenn es ihm gut geht, dann geht es uns allgemein so viel besser.
7. Gangart
Ich denke, dass ich eigentlich ganz normal gehe, aber ich habe mal ein Video von mir gesehen mit meinem Höchstgewicht und dort sah ich, dass ich totale X Beine habe und gewatschelt bin wie eine Ente. Vorher habe ich mich aber auch noch nie gefilmt gehen gesehen. Jetzt merke ich nun, wo das ganze Fett nicht mehr da ist, habe ich eine ganz normale Gangart und nicht mehr so auseinandergedriftet.
8. Elefant im Porzellanladen
Was meine ich damit? Damit meine ich, dass ich häufig Sorge hatte, sobald ich mich auf etwas gesetzt habe, hatte ich Angst, das es zu Bruch geht. Das wären z.B. Schaukeln, Toiletten die an der Wand montiert sind oder aber auch Stühle mit dünnen Beinchen, zum Schluss hatte ich sogar Sorge, ob mich das Bett noch aushält
9. Schmuck
Vor einem guten Monat hatte ich bereits auf Instagram gezeigt, wie sehr ich an den Händen abgenommen habe. Mir passte mein Ehering schon länger nicht mehr und als ich den nun seit Monaten wieder mal aufgesetzt hatte, war ich selbst echt erschrocken, wie viel zu groß der geworden ist. Man kann schon fast einen Zweiten daraus schmieden. Neulich habe ich eine alte Armbanduhr anziehen wollen und dort musste ich erst drei Glieder entfernen, bis sie wieder gepasst hat.
10. Bewusstsein
Zum Schluss ist mir mein eignes Bewusstsein im Umgang mit den Lebensmitteln aufgefallen. Ich trenne nach Essen, das mein Körper einfach braucht und Essen, das schlicht weg keine Lebensmittel in meinen Augen mehr sind. Also Essen, das ich nicht wirklich zum Überleben brauche bzw. aus denen mein Körper nichts Gutes für sich heraus nehmen kann. Dies ist allerdings kein Gedanke, der mich tagtäglich verfolgt, es sind einfach zwei große Überkategorien in die ich die Nahrung für mich eingeteilt habe. Früher habe ich mir nie Gedanken darüber gemacht, was mein Körper braucht, um gut funktionieren zu können. Das Umdenken kam vor allem, als ich mit dem Sport angefangen habe.
Dies sind nur ein paar Beispiele von vielen, aber die wohl gravierendsten nach bzw. während meiner Abnahme. Ich möchte noch gute 10 kg loswerden, dann bin ich nämlich im normalen Bereich laut BMI und habe damit mein Risiko, an diversen chronischen Krankheiten zu erkranken, auf gleich null gesetzt.
Ich möchte hier betonen, wie auch in meinen Instagramposts, dass es mir nicht um das reine Abnehmen und Dünnsein geht, es geht mir um ein gesundes und langes Leben für mich und mit meiner Familie.
Eure Caren